Das Zusammenleben von Mensch und Tier kann erheblich belastet werden, wenn sich Hund oder Katze ihrer häuslichen Umgebung nicht anpassen und ein unerwünschtes Verhalten zeigen. Dabei reichen die Probleme von Trennungsangst, aggressivem Verhalten, unerwünschtem Bellen, Unsauberkeit, unkontrollierbarem Jagdtrieb, Angst vor lauten Geräuschen, störendem Sexualtrieb, Stereotypien (Schwanz jagen, exzessives Lecken von Bauch oder Gliedmaßen) bis zu übermäßiger Erregung beim Autofahren. Verhaltensprobleme können den Alltag mit dem Tier erheblich einschränken und soziale Spannungen mit Mitmenschen auslösen. Ob eine echte Verhaltensstörung, ein Fehlverhalten oder eine gesundheitliche Störung das Problem verursacht, klären wir mit Ihnen in einem ausführlichen Anamnese-Gespräch mit Hilfe eines verhaltenstherapeutischen Fragebogens. Anschließend beobachten wir das Tier in ungestörter Atmosphäre im häuslichen Umfeld und ergänzen die Eindrücke ggf. durch Videoaufnahmen. Nach Abklärung der Ursachen und der Erstellung einer Diagnose entwickeln wir mit Ihnen einen Trainingsplan sowie ein umsetzbares Therapiekonzept, das auch den Einsatz von Psychopharmaka beinhalten kann. Eine Verhaltenstherapie dauert mehrere Monate und erfordert sehr viel Geduld und Konsequenz vom Tierbesitzer. Nach intensiver Betreuung in der Anfangszeit lernen Sie, die therapeutischen Maßnahmen alleine umzusetzen und in den Alltag einzufügen. Auch wenn eine Verhaltenstherapie eine arbeitsreiche Angelegenheit ist, deren Behandlungserfolg entscheidend von Ihrer Mitarbeit abhängt, lohnt sich der Einsatz für ein entspanntes Zusammenleben von Mensch und Tier.
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07.06.2021