Katzenurin riecht unangenehm, und daher möchte ihn kein Besitzer außerhalb des Katzenklos auffinden. Beim Harnmarkieren spritzen Katzen kleine Mengen von Urin an vertikale Flächen, wie z.B. Wände, Schränke und Türen, meist um ihr Revier zu verteidigen. Es handelt sich um ein normales Verhaltensrepertoire, das vor allen Dingen bei unkastrierten Katern in Mehrkatzenhaushalten vorkommt. Nach Kastration und Freigang erledigt sich das Thema meist von selbst. Das Problem der Unsauberkeit bei Katzen hat meist völlig andere Ursachen.

Organische Ursachen

Eine Blasenentzündung kann äußerst schmerzhaft sein. Treten die Schmerzen beim Wasserlassen auf dem Katzenklo auf, kann die Katze dieses Erlebnis speichern und in Folge dessen den Ort meiden, wo es zum ersten Mal aufgetreten ist. In der Folge pinkelt die Katze überall hin, nur nicht mehr auf die Katzentoilette. Auch Harngries oder Harnsteine verursachen Schmerzen. Sie können beim Harnröhrenverschluss sogar lebensbedrohlich sein. Daher ist es wichtig, mittels Ultraschalluntersuchung von Blase und Nieren sowie einer Urinuntersuchung organische Ursachen für die Unsauberkeit bei Ihrer Katze abzuklären. Bei Harnsteinen sind außerdem Röntgenaufnahmen zur Diagnostik wichtig. Seltener, aber auch möglich, kann altersbedingte Demenz zu Unsauberkeit führen, ebenso wie neurologische Ursachen nach einem Unfall. Klären Sie daher bei uns Tierärzten ab, ob eine organische Erkrankung die Unsauberkeit verursacht oder ob Verhaltensprobleme dahinter stecken.

Psychische Ursachen

Katzen sind sensibel. Veränderungen jeglicher Art können sich daher in ihrem Verhalten widerspiegeln. In Mehrkatzenhaushalten kann Ärger in der Gruppe der Auslöser sein. Oder es ist ein neues Familienmitglied hinzugekommen, ein Gast eingezogen oder ein Haustier gestorben – das alles verursacht Stress. Auch Umzüge, Möbelrücken, Baulärm oder andere Gerüche können die Katze verunsichern. Falls Sie eine andere Toilette oder anderes Katzenstreu verwenden, reicht auch diese Veränderung, um Unsauberkeit auszulösen.

Maßnahmen

Versuchen Sie, auf die Befindlichkeiten Ihres Stubenkaters Rücksicht zu nehmen und Stressfaktoren zu eliminieren. Schließen Sie tagsüber die Türen von Schlaf- und Kinderzimmer, um zu verhindern, dass Ihre Betten als bevorzugte Stellen für Unsauberkeit ausgewählt werden. Stellen Sie die Katzentoilette an einen geschützten Ort und verwenden Sie die gewohnte Katzenstreu. Auch die Form des Katzenklos (besser offen als geschlossen) und ihre Menge (eins mehr als Katzen im Haushalt) spielen eine Rolle.  Sichern Sie einen Fluchtweg und stellen Sie das Klo so auf, dass es von 2 Seiten zugänglich ist. Last but not least ist es selbstverständlich, dass Sie die Katzentoilette regelmäßig säubern.

Hilft das alles nicht, können auch Pheromone und gezielte verhaltenstherapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Wir beraten Sie gerne.

27.05.2021

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