Inhaltsverzeichnis
- Was versteht man unter Mammatumoren
- Wie die Operation im Allgemeinen abläuft
- Mit welchen Kosten Sie rechnen können
- Was Sie über die Narkose wissen sollten
- Was Sie vor der OP beachten sollten
- Worauf Sie nach der OP achten sollten
Das versteht man unter Mammatumoren
Als Mammatumoren bezeichnet man Neubildungen (Tumoren) des Brustgewebes, also der Milchdrüsen. Sie können sowohl gutartig (benigne) als auch bösartig (maligne) sein. Besonders bei Hündinnen treten sie relativ häufig auf, vor allem im höheren Alter. Die Entstehung dieser Tumoren steht in engem Zusammenhang mit hormonellen Einflüssen, insbesondere mit dem Sexualhormon Östrogen.
Es gibt einen präventiven Effekt auf die Entwicklung von Tumoren des Gesäuges (Mammatumoren) in Abhängigkeit von dem Lebensalter der Hündin zum Zeitpunkt der Kastration. Wird sie vor der ersten Läufigkeit kastriert, ist ihr Risiko, später an Gesäugetumoren zu erkranken, so gut wie null. Mit jeder weiteren Läufigkeit steigt das Risiko für die Hündin. Wir raten daher insbesondere bei kleinen Hunderassen mit einer Disposition zu Mammatumoren meist zu einem Eingriff vor der ersten bzw. zweiten Hitze.
Tumoren des Gesäuges sind in vielen Fällen bösartig und neigen dazu, sowohl in andere Organe, wie z. B. die Lunge oder die Leber, zu streuen. Ist erst ein Komplex des Gesäuges betroffen, kommt es im weiteren Verlauf zu einer weiteren Ausbreitung in der Milchleiste, so dass meist der umliegende Gesäugekomplex oder die ganze Milchleiste entfernt werden muss. Dies ist eine große, schmerzhafte Operation, die insbesondere für ältere Tiere eine große Belastung ist.
Ablauf der Operation
- Beruhigungsspritze
- Legen eines intravenösen Zugangs
- Verabreichung der Narkosemedikamente
- Endotracheale Intubation mit anschließender Inhalation
- Desinfektion des OP-Feldes
- Eröffnung des Bauchraums
- Entfernung der Gesäugeleiste oder des Mammatumors
- ggf. Kastration (Entfernung der Eierstöcke und ggf. der Gebärmutter)
- Wundnaht
- Verband anlegen
- Ausschlafen im warmen Bettchen unter Kontrolle der Vitalfunktionen
Kostenzusammensetzung
Die Kosten für die Gesäuge-Operation hängen davon ab, ob nur ein einzelner Mammaknoten oder die gesamte Leiste bzw. nur ein Teil der Mammaleiste entfernt werden müssen. Wir besprechen im Vorfeld mit Ihnen, welchen Eingriff wir vornehmen und welche Narkose wir durchführen. Das entscheidet sich nach der Risiko-Einschätzung durch die sog. ASA-Klassifikation, nach der die Patienten bezüglich ihres körperlichen Zustandes in 5 Gruppen eingeteilt werden. Bei jungen bis mittelalten Hunden, die keine bzw. maximal eine gering-fügige Erkrankung ohne Einschränkungen haben (ASA Klassifikation 1 – 2), und bei denen nur ein einzelner Mammatumor entfernt werden soll, kann auch eine Injektionsnarkose mit Intubation durchgeführt werden. Bei allen anderen Patienten und Eingriffen empfehlen wir die schonendere und sicherere, aber auch kostenintensivere Inhalations-narkose. Dabei ist das Narkosemonitoring aufwändiger und beinhaltet EKG; Blutdruckmessung, Sauerstoffsättigung, Kapnografie, Körper-temperatur, Atem- und Herzfrequenz.
Geschätzte Kosten: ca. 550,- bis 1250,- €
Was Sie über die Narkose wissen sollten
erfahren Sie ausführlich auf dieser Seite: Narkose
Was Sie vor der OP beachten sollten
- Ihr Tier muss nüchtern sein. Geben Sie daher 12 Stunden vor dem Eingriff kein Futter mehr – Wasser trinken ist erlaubt.
- Bitte gehen Sie mit Ihrem Hund vor der OP eine extra große Gassi-Runde, bei der er ausgiebig sein Geschäft erledigen kann. Denn wir legen eine Temperatursonde in den Anus. So können wir eine optimale Narkoseüberwachung gewährleisten.
- Falls Ihr Hund regelmäßig Medikamente bekommt, sprechen Sie vorher mit uns ab, ob diese am Tag der OP gegeben werden sollen.
- Überlegen Sie sich, ob zusätzliche Maßnahmen in Narkose durchgeführt werden sollen. Hierzu zählen z.B.:
Krallen kürzen | Analdrüsen entleeren | Ohren säubern | Blutcheck | Kennzeichnung mit Mikrochip | Tasso-Registrierung | Röntgen | Ultraschall | Zahnreinigung
Was Sie nach der OP beachten sollten
Aufwachphase
Hunde können nach der OP unruhiges Verhalten zeigen. Dies ist normalerweise kein Grund zur Beunruhigung. Eine Schmerzbehandlung wird prä- und post-operativ durchgeführt.
Fütterung
Ist Ihr Hund vollständig wach, bieten Sie zunächst eine kleine Portion Futter & Wasser an. Zeigt das Tier kein Erbrechen, kann 30 Minuten später etwas mehr gefüttert werden. Sorgen Sie sich nicht, wenn am OP-Tag noch kein Futter angerührt wird. Auch das ist normal.
Zuhause
Sorgen Sie für einen ruhigen, ebenerdigen Platz und halten Sie Ihr Tier mit einer Decke warm. Der frisch operierte Patient kann schnell frieren und ist geräusch- & lichtempfindlich. Schauen Sie öfter nach ihm und kontrollieren Sie regelmäßig die Atmung. Schonen Sie Ihre Katze am Tag nach der Operation
und lassen Sie Freigänger zu Hause.
WICHTIG!
Sollte Ihr Tier noch einen Druckverband tragen, entfernen Sie diesen bitte, damit die Pfote nicht anschwillt.
Kot- und Urinabsatz
Ihr Tier kann nach der OP unkontrolliert Urin verlieren.
Der Kotabsatz setzt möglicherweise einen Tag aus.
Medikamente
Wir geben Ihnen Schmerzmedikamente und ggf. Antibiotika mit.
Bitte halten Sie sich an die vorgegebene Dosierung.
Nachsorge
Üblicherweise nehmen wir 1-2 Tage nach der Operation eine Nachuntersuchung vor, um den ungestörten Heilungsverlauf kontrollieren zu können. Bei normalem Verlauf werden 10 bis 14 Tage später die Fäden gezogen.
23.04.2025