Bei einer sogenannten Feinnadelaspiration werden Tumoren vor der eigentlichen Operation mit einer Nadel angestochen und hinterher unter dem Mikroskop zytologisch untersucht. Dahinter steckt der Wunsch, schon vor der OP sicher zu wissen, ob es sich um einen bös- oder gutartigen Tumor handelt. Dadurch kann bei der Operation möglichst schonend und therapieoptimal geschnitten werden. Denn ob Mastzelltumor, Fibrosarkom mit hoher Tiefeninvasionswahrscheinlichkeit oder gutartiges Lipom – die Behandlung ist in jedem Fall anders. Beim Mastzelltumor besteht sogar mittlerweile die Möglichkeit, durch die intratumorale Injektion von Stelfonta den Tumor ohne Operation behandeln zu können. Der Einsatz dieses relativ neuen Medikamentes wird allerdings zur Zeit noch kontrovers diskutiert.

Die FNA ist sicher. Dennoch haben viele Kunden Angst, dass der Tumor metastasieren könnte, wenn er angestochen wird. Dafür gibt es laut Dissertation von Christian Sperling (2011) keinerlei Hinweise. Allerdings gibt es ein sehr geringes Risiko von sog. Nadelpfadmetastasen, bei denen Tumorzellen entlang des Stichkanals verschleppt werden können. Nadelpfadmetastasen treten sehr selten bei Punktionen von Prostata – und Harnblasenwand- tumoren auf. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine FNA ein sehr sicheres Verfahren ist, um das Vorgehen bei der Tumorbehandlung zu optimieren. Wir raten Euch in vielen Fällen dazu!

12.05.2023

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