Die symmetrische lupoide Onychodystrophie (SLO) ist ein Krankheitsbild bei Hunden, das zu schweren Krallenveränderungen & Krallenverlust führen kann. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Immunmediierte Faktoren, Allergien (CAD), Futtermittelunverträglichkeiten & eine gen. Veranlagung werden als Auslöser vermutet. Die Erkrankung tritt gehäuft beim Rhodesian Ridgeback, Bearded Collie, Dt. Schäferhund & Settern auf.

Die ersten Veränderungen beginnen meist an 1-2 Krallen und breiten sich im Laufe von Wochen & Monaten auf alle Pfoten aus. Die Krallen werden spröde & brüchig und fallen möglicherweise von alleine aus. Krallenbettentzündungen treten oftmals als begleitende Sekundärinfektionen auf. Weitere dermatologische Veränderungen bleiben normalerweise aus.

Die Symptome umfassen vermehrtes Lecken an den Pfoten und Schmerzen durch den Verlust der Krallen.
Damit geht eine Lauf- & Bewegungsunlust einher.

Die Diagnose der SLO erfordert eine gründliche Anamnese und den Ausschluss anderer Ursachen, wie z.B. Dermatomykosen, Infektionserkrankungen wie Leishmaniose, Mineralstoffmangel oder andere immunmediierte Erkrankungen. Zur eindeutigen Diagnosestellung ist die histopathologische Untersuchung einer Kralle inkl des 3. Zehengliedes (Phalanx III) mit angrenzendem Gewebe erforderlich. Dafür muss entweder einer Kralle amputiert oder eine Stanzbiopsie nach Müller/Olivry durchgeführt werden.

Die Therapie kombiniert lokale & systemische Ansätze, einschließlich hochdosierte Omega-3-Fettsäuren, Schmerzmittel, Antibiotika, B-Vitamine, E-Vitamin & Immunsuppressiva.

In der Junghundphase sollte eine übermäßigen körperliche Belastung vermieden werden, um eine zu starke mechanische Irritation der Krallenbereiche zu vermeiden.

Die sich in Ablösung befindenden Krallen müssen häufig in Sedierung oder Kurznarkose entfernt werden. Eine regelmäßige Krallenpflege inkl. Pediküre ist ebenfalls sehr wichtig.

Die Prognose ist eher vorsichtig zu stellen. Von erfolgreichem Abklingen der Symptome nach Futtermittelumstellung wird berichtet. In den meisten Fällen erfordert die SLO aber eine lebenslange, regelmäßig angepasste Therapie mit möglichen Rückfällen.

Die Besitzer müssen Geduld & viel Mitarbeit aufbringen und die finanzielle Belastung ist leider nicht unerheblich. Dennoch: Die Lebensqualität des Hundes kann mit all diesen Maßnahmen deutlich verbessert werden. Es lohnt sich!

08.03.2024

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