Gar nicht so selten kommen Nabelbrüche bei Welpen vor. Sie werden auch Nabelhernie, Bauchnabelbruch, Hernia umbilicalis oder Umbilicalhernie genannt. Darunter versteht man eine Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchwand. Ein Nabelbruch entsteht, wenn sich die Nabelschnurlücke beim Welpen nicht vollständig schließt. Im besten Fall ist nur eine kleine Aussackung am Nabel sichtbar, die meist mit Fettgewebe gefüllt ist. Im schlimmsten Fall ist das Loch so groß, dass Netzgewebe und Darmanteile vorfallen können. Werden diese Darmschlingen im Bruchsack eingeklemmt, wird ihre Blutzirkulation abgedrückt und sie können absterben. Eine solche Situation ist lebensgefährlich. Zeigt der betroffene Welpe plötzlich starke Bauchschmerzen, sollte man nicht zögern und sofort einen Tierarzt aufsuchen. Strangulierte Hernien enden ohne Notoperation tödlich.
Bei einem Nabelbruch Ihres Welpen sollten Sie regelmäßig dessen Größe überprüfen. Kleinere Hernien, bei denen sich nur etwas Fettgewebe vorwölbt, sind weitestgehend harmlos und müssen nicht zwingend operiert werden. Ist die Bruchpforte jedoch für einen oder mehrere Finger passierbar, besteht die erhöhte Gefahr, dass Darmschlingen vorfallen und absterben können. Eine solche Hernie sollte zeitnah verschlossen werden, bevor es zu einem Notfall mit akuten Schocksymptomen kommt.
Allgemein gilt, dass eine genetische Disposition für Nabelbrüche besteht, sodass sie vererbt werden können. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch wird vermutet, dass betroffene Tiere an einer Bindegewebsschwäche leiden. Um das Auftreten von Hernien zu verhindern, sollten betroffene Tiere von der Zucht ausgeschlossen werden. Ein verantwortungsvoller Züchter weist den Käufer beim Verkauf des Welpen auf diese Problematik hin. Dies kann viel Leid verhindern und erspart allen Beteiligten viel Ärger. Beim ersten Gesundheitscheck des Welpen überprüfen wir jedenfalls immer den Nabel, um nachträgliche Überraschungen zu vermeiden.
03.07.2024