Ihr Hund hat Bauchschmerzen? Und ist schlapper als sonst?
Oder verhält sich irgendwie auffällig?
Ab dem Alter von ca. 7 Jahren können insbesondere bei großwüchsigen Hunderassen häufiger Veränderungen in der Milz auftreten. In mehr als der Hälfte der Fälle sind diese sogenannten Umfangsvermehrungen gutartig, und es handelt sich um Hämatome (Blutergüsse) oder altersbedingte, benigne (gutartige) Tumoren.
In einem Teil der Fälle treten jedoch bösartige Hämangiosarkome auf, die zur Metastasierung neigen. Wir raten bei älteren Hunden zur regelmäßigen Kontrolle der Milz mittels Ultraschalluntersuchung. Dann können Milzveränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, bevor sie für das erkrankte Tier gefährlich werden können. Die Therapie der Wahl ist die Entfernung der Milz. Hunde können ohne Milz problemlos leben. Vor der OP sollte ein Ultraschall des gesamten Abdomens durchgeführt werden, um zu prüfen, ob schon Metastasen in anderen Organen
(Bsp. Leber) vorliegen. Auch die Lunge sollte im Vorfeld auf Metastasen röntgenologisch untersucht werden.
Eine präoperative Blutuntersuchung liefert Hinweise darauf, ob eine blutungs-bedingte Anämie (Blutarmut) vorliegt und ob die Organwerte in Ordnung sind.
Diese können tumorbedingt oder auf Grund des Alters des Tieres verändert sein.
Selbst wenn nicht alle Parameter im Blut in Ordnung sind, sollte unter Abwägung des Narkoserisikos bald entschieden werden, ob das erkrankte Tier operiert werden sollte. Denn das Risiko, einen Milzriss zu erleiden, ist insbesondere bei größeren Tumoren oder Hämatomen relativ hoch. Das ist eine lebensgefährliche Komplikation, bei der das Tier eine starke Blutung in die Bauchhöhle erleidet und an der es verbluten kann.
03.07.2024