Es ist nicht nur ein Gebot des aktiven Tierschutzes, sondern dient auch der Sicherheit Ihres Katers. Denn während der Paarungszeit ist ein potenter Kater unablässig unterwegs, um eine rollige Kätzin zu finden, die er schnellstens decken möchte. Dafür läuft er meilenweit. Sie können sich vorstellen, dass die Gefahr, überfahren zu werden, bei den liebestollen Katern deutlich steigt. Außerdem kann ein Kater mehrmals am Tag decken und trägt damit nicht unerheblich zur unkontrollierten Vermehrung unserer Katzenpopulation bei. Dabei sitzen in unseren Tierheimen zahlreiche Katzen, die ein Zuhause suchen.

Nicht zu unterschätzen sind auch die Rangordnungskämpfe mit anderen Katern, die ebenfalls auf der Suche nach einer Partnerin sind. Bei diesen Kämpfen kann es zu Biss– und Kratzverletzungen kommen, bei der gefährliche Viruserkrankungen übertragen werden können, wie z.B. FIP, FIV oder FeLV (Leukose).

Zeitpunkt der OP

Üblicherweise werden Kater im Alter von 7 – 9 Monaten geschlechtsreif. Wir empfehlen die Kastration vor dem Eintritt der Geschlechtsreife mit spätestens 6 Monaten. Damit verhindern wir, dass Ihr Kater anfängt, im Haus zu markieren. Denn dieses Verhalten ist schwer wieder abzugewöhnen. Den strengen, übelriechenden Uringeruch eines unkastrierten Katers möchte wahrlich kein Besitzer von seinem Sofa oder seiner Tapete abwischen.

Ablauf der OP

Für diesen kurzen Routine-Eingriff bringen Sie Ihren Kater bitte nüchtern zur OP. Nach einer allgemeinen Untersuchung legen wir Ihr Tier in eine kurze Narkose. Um eine gute Schmerzausschaltung zu erreichen, setzen wir zusätzlich eine Lokalanästhesie in den Samenstrang. Durch einen einzigen kleinen Schnitt entfernen wir beide Hoden und binden sie mit körpereigenem Material ab. Eine Naht der äußeren Haut ist nicht erforderlich. Nach Schmerzmedikation und vorsorglicher Antibiose ist Ihr Kater in kürzester Zeit wieder fit und kann nach Hause entlassen werden. Eine Nachsorge ist meistens nicht erforderlich.

Vorteile der Kastration

  • Kein Streunen mehr
  • Weniger Aggressionen
  • Kein Urin-Markieren
  • Geringere Gefahr für Virusinfektionen
  • Geringeres Risiko für hormonelle Erkrankungen
  • Erhöhte Lebenserwartung
  • Verschmusteres Verhalten
  • Aktiver Tierschutz

Nachteile der Kastration

  • Gesteigerter Appetit
  • Trägheit
  • Gewichtszunahme

07.06.2021

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