Übergewicht ist bei unseren Haustieren sehr weit verbreitet, Tendenz steigend. Als Risikofaktoren für die Entstehung gelten wenig Bewegung, bestimmte Rassendispositionen, mittleres Alter und die Kastration des Tieres. Auch schlechte Fütterungsgewohnheiten, wie z.B. die häufige Belohnung des Tieres durch kalorienhaltige Leckerli sowie die mangelnde Kenntnis einer ausgewogenen Ernährung spielt eine große Rolle. Trockenfutter ist beispielsweise hochkonzentriert. Eine kleine Handvoll Futter enthält mehr Kalorien als gedacht.

Folgen von Übergewicht

Es ist leicht nachvollziehbar, dass Übergewicht die Lebenserwartung verringert und die Lebensqualität verschlechtert. Mit zunehmender Fettleibigkeit kommt es zu Einlagerung von Fettdepots in Brust- und Bauchraum und zu der Verfettung verschiedener Organe, wie z.B. der Leber. Mögliche Folgen sind eine verringerte Leistungsfähigkeit des Herzens, eine eingeschränkte Atemkapazität und Darmträgheit mit Verstopfung.

Adipositas kann zu Insulinresistenz führen und anschließend zu Diabetes mellitus. Eine erhöhte Anfälligkeit für Blasenentzündungen, insbesondere für Harngries beim Kater (FUS = felines urologisches Syndrom) wird ebenfalls mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Durch die übermäßige Belastung der Gelenke wird außerdem die Entstehung von Arthrose begünstigt, was wiederum zu weniger Bewegung und geringerem Energiebedarf führt.

Übergewicht

Es sind viele Diätfuttermittel zur Gewichtsreduzierung entwickelt worden, die bei geringem Kaloriengehalt trotzdem schmackhaft sind. Sie alle zeichnet eine geringe Energiedichte bei reduziertem Fettgehalt aus. Ein erhöhter Anteil an leicht verdaulichem Eiweiß wirkt bei der Diät einem Muskelabbau entgegen und Kohlenhydrate gewährleisten einen konstanten Blutzuckerspiegel, um eine Leistungsminderung des Tieres zu verhindern.

Durch den Zusatz von Rohfasern wird ein ausreichendes Sättigungsgefühl bei Ihrem Haustier erreicht. Da Ballaststoffe schlecht zu verdauen sind, führen sie leider zu einer erhöhten Häufigkeit des Kotabsatzes sowie ein größeres Kotvolumen. Zugefügte Mineralstoffe, Vitamine und essentielle ungesättigte Fettsäuren tragen zu einer ausreichenden Nährstoffversorgung bei und beugen Mangelzuständen vor.

Weitere Maßnahmen

Ändern Sie Ihre Fütterungsgewohnheiten und halten sich strikt an die empfohlene Futtermenge. Dabei können Sie das Futter ruhig abwiegen oder einen Messbecher benutzen. Die empfohlene Futtermenge kann auf drei bis vier Tagesrationen verteilt werden, um Hungergefühle und Betteln zu vermeiden. Beziehen Sie Leckereien in den täglichen Kalorienbedarf mit ein und reduzieren Sie die sonstige Futtermenge entsprechend. Im Handel sind kalorienreduzierte Leckerbissen erhältlich.

Sorgen Sie für ausreichend Bewegung und Training Ihres Tieres! Gehen Sie joggen oder lassen Sie Ihren Hund schwimmen, wenn möglich. Auch das Spielen mit Ihrem Hund oder Ihrer Katze sorgt für sportlichen Ausgleich. Jede Bewegung hilft.

27.05.2021

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